VCI mit wenig ermutigenden Zahlen

Der Verband der Chemischen Industrie, kurz VCI, präsentierte vor kurzen die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der chemischen Industrie in Deutschland, welche zu 90% im VCI vertreten ist:

 

Die Zahlen lesen sich wenig ermutigend:

  • im 1. Halbjahr 2016 stagniert die Produktion und die Umsätze sinken bei fallenden Preisen

  • für das Gesamt-Jahr 2016 wird optimistisch mit einer Zunahme der Produktion um 0,5% gerechnet

  • kennzeichnend für den negativen Trend bisher ist auch die Abnahme der Arbeitsplätze um 0,5%

  • der Außenhandelsüberschuß in der Chemie (ohne Pharma) ist seit 2013 rückläufig

  • die Schere zwischen den Investitionen im Inland und denen im Ausland weitet sich immer weiter: Seit 2011 übersteigen die Sachanlageinvestitionen im Ausland die im Inland mit steigender Tendenz

  • die Entwicklungsausgaben stagnieren in den letzten 10 Jahren, wenn auch international gesehen auf hohem Niveau

 

Dies wirft bei mir die Frage auf, welche Rolle die Chemie in Deutschland noch spielen will und kann: Weniger Produktion und Beschäftigung werden sich mit immer geringeren Investionen am Standort Deutschland im Vergleich zum Ausland nicht aufhalten lassen.

Auch das Image der chemischen Industrie spielt bei diesen Verhalten sicher eine Rolle, denn die Chemische Industrie steht bei uns nicht in dem Ruf besonders gut für die Umwelt zu sein – zu Unrecht, denn hierzulande wird mehr für den Schutz der Umwelt getan als anderswo, aber was dort geschieht sehen wir einfach nicht!

Zuletzt frage ich mich auch, ob die Aufwendungen für die Entwicklung, die sich in den letzten 10 Jahren in ihrer absoluten Summe kaum verändert haben, ausreichen, um durch neue innovative Produkte in höherer Qualität diesen negativen Trend zu stoppen.

 

Was wir brauchen ist eine bessere Akzeptanz der Chemie in der Bevölkerung sowie mehr Anstrengungen und mehr Mittel in der F&E!