Der Wunsch nach dem Ersatz erdölbasierter Rohstoffe ist ehrenwert aber sinnlos, wenn damit Rohstoffe erzeugt werden, die als Basis für konventionelle Kunststoffe oder Produkte (traditionell aus Erdöl) dienen. So wird lediglich auf der Rohstoffseite das ökologische Gewissen beruhigt, die Verwertung und Entsorgung des Produkts aber ausgeblendet. Denn trotz nachwachsender Rohstoffe unterscheidet sich das Produkt in seinen Eigenschaften nicht vom konventionell erzeugten. Darüber hinaus sind die größten Verbraucher fossiler Rohstoffe die Energiegewinnung mit Heizung und Mobilität (Kraftstoffe). Konkret verheizen wir ca. 1/3 unseres Erdöls, ein weiteres Drittel wird als Sprit verfahren und nur ca. 7% dienen der Chemie als Rohstoff für Kunststoffe etc. Damit geht es hier um einen Anteil von 7% des Erdöls, den wir teilweise durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen versuchen! Ist das wirklich sinnvoll?
Es macht auch keinen Sinn Erdöl durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen, die auf Land angebaut werden, das auch zur Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht wird. So schafft man im Wesentlichen einen Wettbewerb von Flächen für Nahrung und Energie.
Wenn Produkte mit hohen technischen Anforderung gesucht werden, nehmen sich abbaubare Produkte schon allein wegen dieser Eigenschaft aus, denn niemand will ein Produkt einsetzen, das über eine kurze Zeitspanne seine Eigenschaften verliert, so wie man es von einem abbaubaren Produkt erwartet.
Abbaubare Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen machen dort Sinn, wo nur eine kurze Lebensdauer vonnöten ist, wie z.B. bei kompostierbaren Müllbeuteln. Aus der Natur z.B. aus Mais gewonnen gehen diese dann den Weg zum Dünger und der Kreislauf ist geschlossen.
Erdölbasierende Produkt sind weiterhin sinnvoll und notwendig, der verantwortungsbewußte Umgang mit fossiler Energie läßt sich viel besser bei Heizung und Kraftstoffen durch alternative Energiegewinnung wie z.B. Sonne oder Wind in Verbindung mit Solarwärme und E-Mobilität verwirklichen.