Dieses Jahr wird einmal mehr in die Geschichte als gutes Jahr eingehen. Die Wirtschaft ist erneut gewachsen, die Menschen haben mehr verdient und es geht uns allen in Deutschland so gut wie nie – zumindest statistisch gesehen. Grund zu feiern und allen ein frohes Weihnachten zu wünschen.
Die Wirklichkeit ist aber eine andere. Wir haben uns dieses erneute Wachstum mit vielen neuen Schulden und durch eine negative Zinspolitik erkauft. Wachstum stößt immer irgendwann an eine Grenze und erst nach einer Bereinigung von unnatürlichen Auswüchsen ist wieder Raum für neues Wachstum. Ich halte die Zinspolitik für einen solchen unnatürlichen Auswuchs, denn bei nüchterner Betrachtung muß ein Zins immer positiv sein. Diese Fehlentwicklung hat zahlreiche Effekte, die vor allem in der Inflation von Sachwerten wie Immobilien, Aktien und Kunst sichtbar werden. Nicht sichtbar wird, daß sich mit dem niedrigen Zins auch viele Staaten, Unternehmen und Privatleute finanzieren, die höhere Zinsen gar nicht zahlen könnten. Wie will man daher in Zukunft die Konjunktur noch ankurbeln, wenn es zu einer weiteren Eintrübung des angestrebten Wachstums kommt? Natürlich – mit noch mehr negativen Zins. Nur wird diese Entwicklung schon allein dadurch ad Absurdum geführt, als es auch hier mit 100% wieder eine Grenze gibt. Die Folgen kann sich jeder ausmalen.
Ich hoffe nur den Mächtigen dieser Welt, die die Entscheidungsträger sind, gelingt es durch ein entschiedenes Handeln noch aus diesem Teufelskreis zu entkommen. Das Jahr 2020 wird zeigen ob wir den aktuellen Weg weitergehen oder ob neue Entwicklungen mehr Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben können.
Ich wünsche allen einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches und zufriedenes Jahr 2020.